Kennt
ihr "frizle"? Ich bisher nicht. Bis Frau A. kocht angefragt wurde,
die erste Spätzlepresse aus Papier auszuprobieren. Das mit dem Papier
irritierte mich erst einmal. Aber Spätzle gehen natürlich immer - zumindest für
mich.
Das
hat mit meiner Kindheit zu tun, der Schweiz, meinem ersten Skiurlaub, einer Hütte
in den Bergen und einer wunderbaren Köchin, die mir nicht nur zeigte, wie man
Spätzle zaubert, sondern mir zum Abschied auch noch meinen ersten Spätzlehobel
vermachte. Wunderbare Erinnerungen kommen da jedes Mal hoch, wenn es Spätzle
gibt...
Spätzle
sind für mich also eine Art ganz besonderes Soulfood, damit kann man gar nichts
falsch machen. Dachte ich zumindest bisher. Dass das doch sehr wohl möglich
ist, musste ich letzte Woche leider in einem - hier nicht näher benannten -
Restaurant leidvoll am eigenen Leibe erfahren. Aber das ist eine andere
Geschichte.
Die
"frizle" kamen also zum perfekten Zeitpunkt, es hätte dieses
Wochenende auf jeden Fall Spätzle gegeben, sozusagen als Ausgleich für das fiese
Restaurant - Erlebnis.
Die
Spätzle kamen - gut gekühlt, was die Paketgröße erklärte - mit der Post in den
drei Sorten Eier, Bärlauch und Chili und alle in Bio - Qualität. Sehr schön.
Gekühlt ist der Frischeteig etwa vier Wochen haltbar.
Drei
Sorten sind ganz schön viel für so ein Essen, also entschied ich mich, zunächst,
zwei der Sorten zu testen, einmal ganz klassisch als Käsespätzle mit Zwiebeln
und zudem die Bärlauch - Spätzle auch als Käsespätzle aber mit Ofentomaten on
top. Die scharfe Chili - Variante bekam Herr A. für seinen montags - lunch.
Fazit:
Um
es vorweg zu nehmen, die Spätzle haben in Punkto Zeitmanagement einen Härtetest
bestanden. An dem Tag, an dem wir die Spätzle zubereitet, fotografiert und
verspeist haben, musste außerdem ein Kuchen für die nachmittags stattfindende Kinderweihnachtsfeier
gebacken (und fotografiert :)) werden und es warteten noch 3 (!) Adventskalender
auf ihre Fertigstellung, wobei Fertigstellung zuviel gesagt ist, ich hatte
ehrlicherweise noch gar nicht begonnen....
Das
wichtigste ist aber natürlich der Geschmack. Und sie haben geschmeckt, allen,
inklusive der Minimonster, denen es insbesondere die Bärlauch - Spätzle angetan
hatten. Auch wir Großen waren sehr zufrieden. Das sind Spätzle, die wie Spätzle
schmecken.
Die
Handhabung ist kinderleicht. Man benötigt zwar mehr Kraft, als ich zunächst
angenommen hatte, aber dann hat man den Dreh schnell raus. Die letzte Portion
machten dann auch ein Minimonster mit Papas Hilfe, Kinderspiel.
Einzig
die Teigreste aus der Packung zu bekommen, war dann doch nicht so leicht.
Wie das halt so ist, mit den Resten in einer Packung, das kennt man ja...
Ganz
großer Vorteil natürlich der Abwasch, beziehungsweise das Fehlen desselben.
Wer
schon mal so einen Spätzlehobel oder auch eine Presse mit angetrockneten
Teigresten geputzt hat, weiß, wovon ich spreche. Das klebt fürchterlich und
irgendwie kommt auch die Spülmaschine nicht dagegen an. Zumindest unsere nicht,
ich muss da immer nachputzen.
Alles
in allem waren wir also sehr zufrieden mit unserem Testprodukt. Es ist eine tolle
Alternative, wenn mal wenig Zeit ist. Spätzle gänzlich selber machen ist natürlich
trotz allem noch etwas anderes. Von der Zubereitung des Teiges an, ist das
einfach ein Prozess, der zumindest in unserer Familie ganz fest dazu gehört und
uns enorm viel Freude bereitet, darauf kann man natürlich, trotz Abwasch, nicht
verzichten.
Zutaten
für die Käse - Spätzle mit Röstzwiebeln:
frizle
Eier - Spätzle
200
g Bergkäse, frisch gerieben
2
Zwiebeln
Butter
Zubereitung:
Für
die Spätzle einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Wenn das Wasser
kocht, die Spätzle direkt aus der Packung ins sprudelnde Wasser geben. Warten,
bis die Spätzle oben schwimmen. Mit der Schaumkelle herausfischen und gut
abtropfen lassen.
Ofen
auf 175 Grad Umluft vorheizen. Eine Auflaufform buttern und abwechselnd Spätzle,
Käse und Zwiebeln einschichten. Im heißen Ofen etwa 25 Minuten backen. Achtung:
in den Ofen kommen nach etwa 10 Minuten noch die Ofentomaten mit hinein.
Währenddessen
für die Röstzwiebeln die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Etwas Butter
in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin braun anbraten.
Die
Spätzle aus dem Ofen nehmen und mit den Röstzwiebeln garnieren.
Zutaten
für die Bärauchspätzle mit Ofentomaten:
frizle
Bärlauch - Spätzle
200
g Bergkäse, frisch gerieben
400
g Cherrytomaten
5
getrocknete Tomaten in Öl
eine
kleine Hand voll Nüsse (meist nehme ich Haselnüsse, diesmal waren es gemischte
Nusskerne)
gutes
Ölivenöl
Salz,
Pfeffer, Thymian (Blättchen plus einige Zweige zum Garnieren)
Zubereitung:
Die
Spätzle bereitest du genauso zu, wie oben beschrieben. Die Zwiebeln lässt du
beim Einschichten natürlich weg.
Für
die Ofentomaten den Ofen auf 175 Grad vorheizen (machst du schon, sind ja die
Spätzle drin) Die Tomaten waschen und in eine Auflaufform geben. Mit dem Öl
einpinseln, salzen und pfeffern. Die Nüsse hacken und mit dem Thymian
vermengen. Über die Tomaten streuen. Im heißen Ofen etwa 15 Minuten schmoren.
Während
dessen die getrockneten Tomaten abtropfen lassen und klein schneiden. Nach den
15 Minuten die Tomaten kurz aus dem Ofen holen, die getrockneten Tomaten darüber
streuen und noch einmal etwa 3 Minuten weitergaren. Die Ofentomaten auf die Bärlauch
- Spätzle geben und servieren.
Zu
guter Letzt ein Hinweis: Auch wenn mir die Produktproben von frizle zur Verfügung
gestellt wurden, hat das natürlich keinen Einfluss auf meine Meinung und/ oder
Berichterstattung.
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